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TRAM2000

Miejski Zaklad Komunikacji Gorzow (MZK) - Allgemeines

letzte Aktualisierung: 17. Oktober 2019

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Der offizielle Name Gorzow Wielkopolski entstand erst 1946. Die Namenserweiterung bedeutet so viel wie großpolnisch. Die bis nach Kriegsende 1945 in Landsberg an der Warthe vorherrschende deutsche Bevölkerung wurde bis 1949 vertrieben und durch neue aus Großpolen ersetzt. Heute hat Gorzow rund 125 000 Einwohner. Die Stadt liegt ca. 80 Kilometer entfernt von Frankfurt Oder, bis Poznan [Posen] sind es rund 130 Kilometer.

Bereits seit 1899 besitzt die Stadt eine Straßenbahn. Von Anfang an verkehrte sie elektrisch. Die Spurweite beträgt 1435 mm (Normalspur). Während des zweiten Weltkrieges wurde die Aufrechterhaltung des Straßenbahnbetriebes immer schwieriger. Der im Juli 1943 eingeführte O-Bus-Betrieb sollte die Straßenbahn vollständig ersetzen. Da jedoch auch in den Folgejahren nie ausreichend O-Busse zur Verfügung standen, musste die Straßenbahn zunächst weiter betrieben werden. Am 30. Januar 1945 wurden beide Systeme mit dem Einmarsch der sowjetischen Truppen eingestellt. Erst 1947 konnte wieder eine Linie, zwei Jahre später zwei Linien betrieben werden. Auf dem heute ca. 8,5 Kilometer umfassenden Netz verkehren noch 3 Straßenbahnlinien. Seit Anfang 2012 ist auch die Stichstrecke zum Bahnhof wieder ohne Linienverkehr. Gorzow ist eine der wenigen polnischen Städte die noch keine Niederflurtriebwagen im Fahrzeugpark haben. Der Betrieb wird heute fast ausschließlich mit aus Kassel (Deutschland) übernommenen sechsachsigen Gelenktriebwagen abgewickelt. Die polnischen Standardwagen vom Typ 105N / 105Na werden nur noch sporadisch eingesetzt. Hiervon sind nur noch wenige Exemplare vorhanden.

Seit 2017 ist der Straßenbahnverkehr in Gorzow komplett eingestellt. Ziel ist sowohl die komplette Infrastruktur als auch den Fahrzeugpark zu erneuern. Doch bei den Betriebsanlagen bleibt man weit hinter dem gesteckten Zeitplan zurück. Zunächst sollte im Oktober 2019 die Linie 1 vom Betriebshof nach Silwana wieder in Betrieb gehen. Da auch hier längst noch nicht alle geplanten Arbeiten fertig sind, können vorerst nur die 14 neuen Niederflur Gelenktriebwagen TWIST von Pesa zum Einsatz kommen. Neun der aus Kassel übernommenen 6-Achser werden aber ebenfalls erhalten bleiben und sollen dann im modernisierten Zustand wieder eingesetzt werden.

Thomas Kliem, © 2019

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