Mit der feierlichen Eröffnung des Hauptbahnhofs (der damals noch Lloyd-Bahnhof hieß) im Jahre 1886, begann in Rostock der Pferdebahnbetrieb. Die ersten Bahnen verkehrten damals jedoch zunächst nur zu Zugabfahrten bzw. Ankünften. Erst 1898 entwickelte sich ein regelmäßiger Verkehr. In der heute größten Stadt des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommerns, die knapp 200 000 Einwohner zählt, begann das Zeitalter der elektrischen Straßenbahn im Jahre 1904.

Bereits gegen Ende der DDR-Zeit wurde das Straßenbahnnetz erweitert. Der Anschluss von Neubaugebieten am Stadtrand der Hansestadt erfolgte durch Verlängerung der Linien 11 und 12. Beide begannen ihre Fahrt am Hauptbahnhof und gabelten sich nach passieren der Innenstadt in zwei Abschnitte. Weitere Ausbaumaßnahmen im Norden Rostocks (Streckenverlängerung nach Evershagen) folgten, bzw. sind im Bau. Hierzu gehört die Aufnahme des Straßenbahnbetriebes in die Südstadt. Für diese Strecken laufen die Bauarbeiten bereits auf Hochtouren, die unter anderen eine unterirdische Querung des Hauptbahnhofes notwendig machen. Bedingt durch den Aushub und die Fertigstellung der Tunnelröhre, endete in der Nacht vom 14. auf den 15. November 2001 zunächst der Straßenbahnverkehr zum Hauptbahnhof. Mit der Eröffnung der Südstadtstrecken und der dann unterirdischen Station Hauptbahnhof im Jahre 2003, wird dieser dann auch wieder von der Straßenbahn angefahren.

Das derzeitige (Baumaßnahmen-) Liniennetz umfasst folgende Verbindungen:

SL 1    Lütten Klein, Rügener Straße - Toitenwinkel, Hafenallee

SL 3    eingestellt

SL 4    Lütten Klein, Rügener Straße - Haltepunkt Dierkow

SL 11    Neuer Friedhof - Kurt-Schumacher-Ring

SL 12    eingestellt

SL 81    Platz der Jugend - Haltepunkt Dierkow (nur im Spätverkehr)

SL 82    eingestellt

Der Schienenersatzverkehr (SEV) zwischen den (H) Steintor und Hauptbahnhof erfolgt durch die Omnibuslinie 10.

 

Zum Einsatz gelangen heute 40 Einrichtungs-Niederflurgelenktriebwagen (Nr. 651 - 690), sowie die zwischen 1988 und 1990 gelieferten und zwischenzeitlich modernisierten, 24 Tatra T6A2 Fahrzeuge (Nr. 701 - 712 und 801 bis 812). Man unterscheidet in führende Triebwagen (700er) und geführte Triebwagen (800er) bei Einsätzen in Doppeltraktion. Neben Leipzig verfügt die Rostocker Straßenbahn zudem über 22 moderne Niederflurbeiwagen vom Typ NB4WE (Nr. 751 ff und 851 ff). Diese werden nun in fester Wagenbindung hinter den Tatra-Triebwagen eingesetzt und sind hauptsächlich an Wochentagen im Stadtgebiet eingesetzt.

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Text. Torsten Rack, TRAM2000