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Geschichte
Fahrzeugpark
Begründet durch
die Weltausstellung EXPO2000 konnte der Fahrzeugpark der ÜSTRA deutlich
aufgewertet werden. Neue Stadtbahnwagen im sehr modernen Design von Jasper
Morrison wurden ab 1997 in einer Stückzahl von 144 Exemplaren beschafft.
Dadurch war es möglich, sowohl die Altbauwagen auszusondern, als auch nach der
EXPO2000 die ersten Fahrzeuge vom Typ TW-6000 auszusondern. Mit dieser - ohne
die EXPO2000 sicher nicht stattgefundenen - Verjüngung wird das Unternehmen
aber nun die nächsten Jahre ausharren müssen. Ähnlich wie Bielefeld hat sich
auch Hannover für den Hochflurbetrieb mit Stadtbahnwagen entschieden.
Ab 1893 wurden
die übernommenen Pferdebahnwagen von Siemens zu Triebwagen umgebaut. Die ersten
regulären Triebwagen, sowie die dazu gehörigen Beiwagen, wurden ab 1900
beschafft. Ab 1910 erhielten sie verglaste Plattformen. Bereits 1904 erhielt die
ÜSTRA die ersten geschlossenen, 4achsigen Triebwagen. Sie waren für den
Einsatz auf der Überlandbahnlinie 11 nach Hildesheim vorgesehen und wurden 1918
an die Stadt Metz in Frankreich abgegeben. Eine Erneuerung des Wagenparks wurde
in den Jahren 1911 bis 1919 eingeleitet. Die von der Hannoverschen Waggonfabrik
(HAWA) gelieferten Trieb- und Beiwagen wurden bis 1960 ausgesondert. Lediglich 6
hielten sich als Arbeitswagen noch darüber hinaus. Die ersten Stahlwagen
erhielt die ÜSTRA ab 1928. Die werksseitig eingebauten
Plattform-Nockenfahrschalter wurden ab 1938 durch den eigenentwickelten
Unterflur-Fahrschalter ersetzt. Der dieser Serie entstammende Triebwagen 181
erhielt als erster einen Fahrersitzplatz. Offiziell war dieser Typ bis 1976 im
Liniendienst. Sporadische Einsätze erfolgten aber auch noch danach. Auf der
Düsseldorfer Wagenschau erregte 1938 ein neuer Fahrzeugtyp, der sogenannte
Crede-Wagen, großes Aufsehen. Der Zweirichtungswagen mit Polstersitzen wurde ab
1942 beschafft. Die Lieferung größerer Stückzahlen wurde jedoch durch den
Krieg vereitelt. Stattdessen mussten zwischen 1944 und 1950
Kriegsstraßenbahnwagen beschafft werden. Da man mit den 39 Fahrzeugen nicht
zufrieden war, baute man in den Nachkriegsjahren auf die Fahrgestelle von im
Krieg zerstörten Wagen neue Aufbauten. Noch 1950/51 wurden aus ganz Deutschland
weitere Aufbauwagen zugekauft. Dies waren dann die letzten Zweiachser. 1950
stellte die ÜSTRA den ersten selbst gebauten Großraumwagen vor. Nach dessen
Vorbild fertigte die DÜWAG ihre ersten Großraumwagen. Die ab 1956 gelieferte
zweite Serie wird wegen ihrer 2.35 m breiten Wagenkästen (zuvor nur 2.20 m) als
Breitraumwagen bezeichnet. Dieser Typ wurde zwischen 1984 und 1989 ausgesondert.
Erst ab 1960 wurden 22 sechsachsige Gelenkwagen und 20 dazu passende 4achsige
Beiwagen beschafft. Das Zeitalter der Stadtbahnwagen wurde 1970 mit zwei
Prototypen eingeläutet. Der Triebwagen 600 kam von LHB und der Triebwagen 601
von der DÜWAG. Damals hatte man ja noch die Auswahl. Ab 1972 wurden die ersten
100 Triebwagen bei der DÜWAG, die weiteren 160 ab 1974 bei LHB geordert und in
Dienst gestellt. Die lindgrünen, achtachsigen Zweirichtungswagen bestimmten 3
Jahrzehnte das Stadtbild der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover. Erst
mit Lieferung der neuen Stadtbahnwagen des Typs 2000 wurden zur Jahrtausendwende
die ersten 6000er überzählig und nach gewissen Modernisierungsarbeiten ins
Ausland verkauft.
Erwähnenswert
ist noch, dass zwischen 1899 und 1953 durch den umfangreichen Güterverkehr mit
Straßenbahnen, auch eine große Anzahl an Güterwagen zum Bestand zählte.
Dabei handelt es sich entweder um umgebaute Personenwagen, oder auch neu
beschaffte Güterwagen.
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